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Tabakpfeifen: Boten des Genusses

Die Tabakpfeife existiert schon fast so lange, wie das Tabakrauchen selbst. Sie ist Bestandteil vieler alter nord- und südamerikanischer Kulturen und deren Tradition. Neben dem Tabakschnupfen war das Pfeiferauchen lange Zeit die gängigste Form des Tabakkonsums. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Genuss der Pfeife allmählich hinter den Konsum von Zigaretten und Zigarren zurückgetreten. Heutzutage werden Pfeifen meist nur noch zu besonderen Anlässen, in einer erlesenen, gemütlichen Runde geraucht, sodass die Benutzung von Tabakpfeifen fast wieder den zeremoniellen Charakter bekommt, den sie ursprünglich innehatte.

Ursprünge und Wandel der Tabakpfeife

Das Pfeiferauchen war in Nordamerika lange vor der Ankunft von Christoph Kolumbus bekannt und wurde häufig zu verschiedenen Zeremonien praktiziert. Die Friedenspfeife wurde früher „heilige Pfeife“ genannt und kam in vielen Indianerstämmen beim Gebet zum Einsatz. Außerdem wurde sie zur Besiegelung von Verträgen und Freundschaften und natürlich in Friedenszeremonien geraucht. Bei solchen Gelegenheiten kam es, dass weiße Siedler durch das Ritual auch mit den Tabakpfeifen in Berührung kamen – so entstand der Begriff „Friedenspfeife“.

Durch den Kulturaustausch zwischen den indianischen Ethnien und den weißen Siedlern kam die Tabakpfeife gemeinsam mit dem Tabak nach Europa. Seit dieser Zeit gab es keine substanziellen Veränderungen am Verfahren der Herstellung von Tabakpfeifen mehr – ungeachtet der neuen Techniken, die eine maschinelle Herstellung günstigerer Pfeifen ermöglicht haben. Auch die Materialien, aus denen Pfeifen hergestellt werden, sind noch die gleichen; es kam lediglich Ende des 19. Jahrhunderts Bruyèreholz hinzu.
Die traditionellen Materialien für die Herstellung von Tabakpfeifen sind Ton, Sepiolith (Meerschaum), verschiedene Holzarten und der afrikanische Calabash-Kürbis. Glaspfeifen sind eher als Kunstobjekte erhältlich und werden selten tatsächlich benutzt.
Die Pfeifenform hat sich seit der Überlieferung durch die amerikanischen Siedler jedoch stark verändert. Die modernen Tabakpfeifen sind wesentlich kürzer und kleiner, das Mundstück wurde gebogen und der Pfeifenkopf wurde größer. Aufgrund der starken Veränderung der Form von Tabakpfeifen und anhand der Aufschriften auf den Pfeifen kann man sie sehr gut zeitlich einordnen, sodass sie eine große Hilfe bei der zeitlichen Orientierung bei archäologischen Grabungen sein können.

Aufbau und Herstellung von Tabakpfeifen

In der Regel besteht eine Tabakpfeife aus einer Kammer zur Verbrennung des Tabaks und einem Holm, der am Pfeifenkopf beginnt und am Mundstück endet.Der Holm ist normalerweise so gefertigt, dass zwischen Kopf und Holm noch ein Filter eingebaut werden kann. Manche Pfeifen haben außerdem einen sogenannten Saftsack, der dazu da ist, Speichel und Kondensflüssigkeit aufzufangen.
Sobald der Tabak angezündet wird und man an der Pfeife zieht, wird der Rauch in den Holm gezogen, wird dort unter Umständen gefiltert und gelangt dann durch das Mundstück in den Mund. Die Länge des Holms und des Mundstücks beeinflusst übrigens die Temperatur des im Mund ankommenden Rauchs. Je länger der Holm und das Mundstück sind, desto kühler und angenehmer wird der Rauch sein.
Bezüglich der Form der Tabakpfeifen unterscheidet man zwischen den klassischen Pfeifenformen (derer man 20 bis 50 unterscheidet) und sogenannten Freehandpfeifen, bei denen der Hersteller sich an keinerlei Vorgaben oder Plänen orientiert. Die bekanntesten Pfeifenformen sind die Bent und die Billard.

Je nachdem, ob eine Tabakpfeife manuell oder maschinell gefertigt wurde, kann ihr Preis zwischen fünf Euro (gebraucht und maschinell gefertigt) und mehreren hundert Euro liegen. Bei Sammlerpfeifen werden sogar mittelgroße fünfstellige Beträge erreicht. Der Preis richtet sich natürlich stets nach der Qualität des verwendeten Materials und nach dem Ruf des Herstellers.